In dem alten Agadorf Tenganan werden sehr aufwendige Geringsing-Tücher als Doppelikat hergestellt, das heißt die Musterungen werden vor dem Weben auf Kette und Schuss durch Abbinden aufgebracht. Das Gemeinsame all dieser Textilien sind die gedämpften Farben von Rot bis Rotbraun, Ecru und Schwarzblau. Das Material ist Baumwolle in lockerer Leinwandbindung gewoben. Die Musterung wird aus floralen, geometrischen Motiven und abstrakten Wayang-Figuren gebildet.
Die Geringsing-Tücher werden als Ritualkleidung im Dorf Tenganan auch heute noch verwendet. Sie sollen zudem eine magische Qualität besitzen und Dorf und Bewohner vor Gefahren und schädlichen Einflüssen schützen. Angeblich haben die Hohepriester vom Muttertempel Besakih schon vor langer Zeit Geringsing-Tücher bei den Zeremonien getragen. Daher sehen sich die Priester von Tenganan verpflichtet, das Erbe von Besakhi weiter zu pflegen.
Eine der bekanntesten Tuchformen ist der Wayang-Typus. Das Zentrum bildet ein vierstrahliger Stern mit dem zinnenförmigen „kota mesir“ (=ägyptische Stadt). In den angrenzenden Segmenten werden Wayang-kulit-Figuren in Zweier- und Dreiergruppen dargestellt.